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Kategorie: Leser-Welt unterwegs

Wer am Samstagabend im Rahmen des Leipzig liest-Programms eine Lesung besuchen möchte, hat die Qual der Wahl. Unglaublich viele Veranstaltungen warten auf die Besucher und bieten dabei alles von Krimi bis Jugendbuch, von Humor bis Drama. Nachdem ich am Freitag mit dem Krimi-Club eine eher ernste Lesung besucht hatte, entschied ich mich am 19. März 2016 für eine hoffentlich lustige und unterhaltsame Lesung. Susanne Fröhlich und Constanze Kleis präsentierten ihren neuen Bestseller „Frau Fröhlich sucht die Liebe … und bleibt nicht lange allein“ in der Stadtbibliothek Leipzig.

Um 20 Uhr sollte es losgehen, aber wir waren vorsichtshalber schon kurz vor 19 Uhr da. Belohnt wurde die etwas übertriebene Pünktlichkeit mit Sitzplätzen in der ersten Reihe und einer etwas längeren Wartezeit, die genutzt wurde, um die im Laufe des Messetags erhaltenen neuen Schätze zu sichten. Der Lesungssaal in der Stadtbibliothek füllte sich schnell und als die Lesung um 20 Uhr losging, waren alle Sitzplätze belegt und viele Leute standen oder saßen zusätzlich noch am Rand auf dem Boden. Die Autorinnen betraten pünktlich die kleine Bühne und was folgte, war einer der lustigsten Abende, die ich je hatte.

Tatsächlich wurde nicht einfach nur vorgelesen, sondern die beiden stellten erstmal ihr gemeinsames Projekt vor. Hintergrund der Männersuche ist, dass Susanne Fröhlich Single ist und einfach mal die verschiedenen Möglichkeiten, einen Partner fürs Leben zu finden, ausprobieren wollte. Dass im Dating-Dschungel zwischen Speeddating, Kontaktanzeige und Onlineportalen so einiges schiefgehen kann, war zu erwarten und führte schließlich zu dem Buch der beiden. Aus diesem wurden einige Passagen vorgelesen, aber den Großteil der fast zwei Stunden dauernden Veranstaltung nahm die beinahe kabarettartige freie Erzählung der Autorinnen ein. Da wurde von katastrophalen Dates berichtet, von den wichtigsten Regeln fürs Online-Dating, von den meistgesuchten Singles und die Frage geklärt, ob es denn wirklich so schrecklich ist, allein zu bleiben. Wir haben Tränen gelacht und uns wirklich zwei Stunden lang einfach nur köstlich amüsiert.

Immer wieder wurde auch das Publikum in die Erzählungen eingebunden und am Schluss gab es noch die Gelegenheit Fragen zu stellen. Mitgebrachte oder vor Ort gekaufte Bücher konnte man schließlich noch signieren lassen und dann ging es glücklich und vom Tag erschöpft zurück ins Hotel. Für mich war die Lesung von Susanne Fröhlich und Constanze Kleis wirklich der ideale Abschluss des Messe-Samstags und ich kann allen nur empfehlen, wenn sie die Chance haben, eine Lesung der beiden zu besuchen – denn sie ist besser als so manchen Comedy-Programm.