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Hallo, Herr Kallentoft, danke, dass Sie Sich die Zeit für ein Interview nehmen. Zuerst möchte ich Sie fragen, warum Sie Schriftsteller geworden sind.

Ich schreibe aus einem Bedürfnis heraus. Ich kann mir ein anderes Leben nicht vorstellen. Ich wusste das, seit ich mit vierzehn Jahren die Literatur entdeckte.


Sie haben nicht mit Kriminalromanen begonnen. Warum haben Sie das Genre gewechselt? Was ist für sie das Besondere an Krimis?

Ich habe immer die Genre-Literatur gemocht und ich glaube, dass Gewalt und Tod ein großartiger Antrieb/Aufhänger für Geschichten sind, weil man damit nah an die wesentlichen Elemente menschlichen Daseins gelangen und fesselnde Geschichten schreiben kann, die viele Menschen lesen wollen.

Ich habe mich außerdem für Krimis entschieden, weil ich ein großes Publikum wollte und sehen wollte, ob ich ein wirklich erfolgreiches Buch im kommerziellen Sinne schreiben kann.


„Mittwinterblut“ und „Blut soll Euer Zeichen sein“ waren geplant als Teil einer Trilogie. Haben Sie die anderen Teile bereits ausgearbeitet, während oder bevor Sie den ersten Teil geschrieben haben? Oder schreiben Sie normalerweise einfach drauflos?

Es werden sogar fünf Bücher werden! Und ja, ich schreibe einfach drauflos.


Woher nehmen Sie die teilweise doch extremen Ideen für Ihre Bücher, besonders für die ungewöhnlichen Todesumstände Ihrer Opfer?

Die kommen aus Bildern in meinem Unterbewusstsein. Aus Träumen, wirklich, nicht die Geschichten, aber die Bilder der Opfer. Das ist beängstigend und gruselig, aber jeder hat eine dunkle Seite.


Die Figuren in Ihren Romanen erscheinen sehr realitätsnah. Hatten oder haben Sie lebende Vorbilder für Ihre handelnden Personen?

Nein. Sie sind reine Fiktion, obwohl mein Unterbewusstsein daran mitarbeitet und manche Leute sich oder andere in den Büchern scheinbar wiedererkennen.


„Mittwinterblut“ und „Blut soll Euer Zeichen sein“ spielen beide in Linköping, Ihrer Heimatstadt. Ist es nicht merkwürdig, wenn all diese schrecklichen Ereignisse in Ihrer direkten Umgebung stattfinden? Haben Sie jemals darüber nachgedacht, einen anderen Schauplatz für Ihre Bücher zu wählen?

Nein. Ich wollte die Welt meiner Kindheit verwenden, die verklärten Eigenschaften, die diese mit dem Älterwerden annimmt, und den Kontakt zu der Gegend, in der ich groß geworden bin, wieder herstellen. Die Bücher sind eine Art Erfahrung des Erwachsenwerdens für mich auf einer ganz persönlichen Ebene. Ich bin aus der Stadt vor langer Zeit weggezogen auf der Suche nach einem „größeren“ Leben. Grausame Dinge passieren überall, leider. Gerade vor ein paar Wochen gab es einen wirklich brutalen Mord in Linköping, eigentlich eine ruhige Kleinstadt.


Arbeiten Sie schon an einem neuen Projekt nach „Mittwinterblut“, „Blut soll Euer Zeichen sein“ und „Autumn Sonata“ (deutscher Titel ist noch nicht bekannt Anm. d. Red.)? Wenn ja, wird es auch wieder ein Krimi sein?

Ja, ich arbeite am vierten Buch mit Malin Fors, dem Frühlingsteil der Jahreszeiten-Serie.


War es schwer für Sie, einen Verlag zu finden, der Ihr erstes Buch veröffentlicht? Haben Sie einen Rat für junge Autoren, die nach einem Verleger suchen?

Es war schwierig und einfach, ich bekam viele „Neins“, aber ein „Ja“ ist genug. Vorher waren schon zwei Romane abgelehnt worden, außerdem hatte ich Gedichtsammlungen geschrieben. Mein Rat ist einfach: Gib nicht auf und arbeite, arbeite, arbeite. Es braucht Zeit, seinen eigenen Ausdruck zu finden.


Welche Bücher lesen Sie selbst gern? Haben Sie einen Lieblingsautor oder ein Lieblingsgenre?

Ich lese überwiegend Romane und bin ein großer Fan von amerikanischer Literatur. Cormac McCarthy ist einer meiner Favoriten.


Vielen Dank!

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