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Seine Opfer sind junge Frauen, ermordet im Zeichen des Skorpions – und er zieht eine blutige Spur quer durch Europa

Unter einer Leipziger Brücke hat sich die Leiche einer jungen Frau in den Zweigen verfangen. Walter Pulaski, zynischer Ermittler bei der Polizei, merkt schnell, dass der Mord an der Prostituierten Natalie bei seinen Kollegen keine Priorität genießt. Er recherchiert auf eigene Faust – an seiner Seite Natalies Mutter Mikaela, die um jeden Preis den Tod ihrer Tochter rächen will. Gemeinsam stoßen sie auf die blutige Fährte eines Serienmörders, die sich bis nach Wien zieht. Dort hat die Anwältin Evelyn Meyers gerade einen neuen Fall als Strafverteidigerin übernommen – und eine fatale Fehleinschätzung lässt Evelyn um ein Haar selbst zum nächsten Opfer werden...

 

Racheherbst 

Autor: Andreas Gruber
Verlag: Goldmann
Erschienen: 09/2015
ISBN: 978-3442482412
Seitenzahl: 512 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Walter Pulaski hat sich aus gesundheitlichen Gründen zum Kriminaldauerdienst versetzen lassen und ist mehr zufällig der erste Ermittler vor Ort, als Touristen eine Frauenleiche finden. Es handelt sich um eine junge Prostituierte und das Interesse von Pulaskis eigentlich zuständigen Kollegen an einer Aufklärung des Falles erlahmt schnell. Umso interessierter ist Natalies Mutter Mikaela, die außerdem unbedingt ihre zweite Tochter Dana finden will. Sie zieht Walter Pulaski mehr und mehr in den Fall hinein…gleichzeitig bekommt Evelyn Meyers einen neuen Mandanten, den des Mordes verdächtigten Arzt Robert Konstantin. Dieser behauptet vehement seine Unschuld, aber Evelyn ist sich da nicht so sicher…

Wie schon im ersten Teil der Reihe entwickeln sich auch hier zwei Handlungsstränge zunächst unabhängig voneinander und erst gegen Ende kreuzen sich die Wege der beiden Ermittler. Dass sich ein derart großer Zufall gleich zweimal ereignet, ist zwar nicht unbedingt realistisch, aber durchaus lesenswert, wenn man nicht gerade auf der Suche nach großer Literatur ist.


Stil und Sprache
Andreas Gruber versteht es gut, seine Leser sofort mitten hinein in seine Geschichte zu ziehen. Schnelle Perspektivwechsel und diverse Handlungsstränge folgen aufeinander und so legt er von Anfang an ein hohes Tempo vor, das auch über weite Strecken nicht nachlässt. Den größten Erzählanteil hat Walter Pulaski, ansonsten kommen noch Evelyn Meyers und Mikaela, Natalies Mutter, zu Wort, außerdem hat der Täter an einigen Stellen einzelne Abschnitte für sich. Stilistische Raffinesse sucht man zwar vergebens und die Dialoge sind nicht immer flüssig und authentisch, aber dafür lässt sich Racheherbst flott und zügig lesen und spannend ist das Ganze auch noch. Ein großer Showdown tut sein Übriges für den geneigten Thrillerfreund, der nach dieser Lektüre durchaus zufrieden sein dürfte.


Figuren
Walter Pulaski hat seine Gründe, beruflich kürzer treten zu wollen und so ist er alles andere als begeistert, als Mikaela ihn in den Fall um ihre ermordete Tochter hineinzieht. Erstaunlicherweise hilft er ihr dann doch und das teilweise hart am Rande der Legalität. Er ist ein pragmatischer, ab und an etwas zu gutgläubiger Polizist, aber wenn es darauf ankommt, weiß er genau, was er tut.

Mikaela wandelt sich von der unterdrückten, misshandelten Ehefrau zu einer wahren Löwin, die ihre Kinder schützen will und wächst im Lauf der Geschichte förmlich über sich hinaus. Zweifelt sie zunächst noch an ihrer eigenen Courage, so wird sie bald wagemutig und ermittelt auf eigene Faust – auch wenn es wirklich gefährlich wird.

Evelyn Meiers hingegen ist vorsichtig und zurückhaltend, versucht alle möglichen Fallstricke zu vermeiden und will stets alles voraussehen, was natürlich nicht klappt. Aber auch sie zeigt in den entscheidenden Momenten eine Menge Mut und ihre Passagen gefallen mir mit am besten in diesem Thriller. Es gibt außerdem natürlich eine Menge Nebenfiguren, die aber nur soweit ausgearbeitet sind, wie es ihre Rolle erfordert. Völlig in Ordnung für dieses Genre.


Aufmachung des Buches
Das Taschenbuch ist ganz in Schwarz gehalten und zeigt als Motiv lediglich den Titel in hellgrauen, leicht erhabenen Lettern, wobei die Buchstaben von roten Schnüren zusammengehalten werden. Die vordere Innenklappe ist mit kurzen Steckbriefen der beiden Protagonisten versehen, hinten findet man ein Autorenportrait sowie Hinweise zu den weiteren Büchern des Autors. Innen gibt es insgesamt 59 nummerierte Kapitel, die in sieben Teile gegliedert sind.


Fazit
Walter Pulaskis aktueller Fall ist spannend und flott geschrieben und bietet daher einige angenehme Lesestunden für Thrillerfans, denen es nicht auf besondere Realitätsnähe ankommt.


3 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Rachesommer

 

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