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Kategorie: Fantasy, Mystery, Vampire

Die Hoffnung – der Erbe Nyphrons.
Die Suche – ein Abenteuer auf hoher See.
Die Gefahr – eine heimtückische Verschwörung

Das Diebespaar Hadrian und Royce, bekannt unter dem Namen Riyria, wollte sich eigentlich längst aus den gefährlichen Geschäften zurückziehen, da erreicht die beiden ein Auftrag des Königs.

 

An Bord der Smaragdsturm Riyria 4 

Originaltitel: Rise of Empire/The Emerald Storm
Autor: Michael J. Sullivan
Übersetzer: Wolfram Ströle
Verlag: Hobbit Presse – Klett Cotta
Erschienen: 26. September 2015
ISBN: 978-3-608-96015-0
Seitenzahl: 441 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Das Abenteuer um Hadrian und Royce geht weiter. Riyria und Arista sind auf der Suche nach Gaunt, dem wahren Erben Nyphrons, der wieder - scheinbar spurlos - verschwunden ist. Um eine Botschaft zu überbringen und nebenbei Gaunts Aufenthaltsort zu erfahren, machen Hadrian und Royce Jagd auf den Agenten Merrick Marius. Dazu heuern sie auf der „Smaragsturm“ als erfahrene Matrosen an. Kein einfaches Unterfangen für zwei überzeugte Landratten. Während die Beiden mit den Tücken der Seekrankheit, der Unberechenbarkeit des Meeres und den Eifersüchteleien unter den Seemännern zu kämpfen haben, macht sich Arista nach Esrahaddons Tod alleine auf den Weg um Gaunt zu finden und zu retten.

Die Imperatorin Modina dagegen steht vor ganz anderen Herausforderungen. Der Willkür von Saldur ausgeliefert, steht ihr außer der Gouvernante Amilia niemand zur Seite und so pendelt sie weiter zwischen totaler Verzweiflung und dem Bedürfnis ihre einzige Freundin zu beschützen hin und her. Als Modina schließlich auf Arista trifft wird ihre Lebensfreude zwar wieder etwas mehr entfacht, aber auch die Probleme, denen sich die drei Frauen stellen müssen, werden größer.

Weder Hadrian und Royce, noch Modina, Amilia oder auch Arista ahnen etwas von der penibel geplanten Verschwörung, die die Ahnungslosen auf unterschiedliche Art und Weise miteinbezieht. Verschwörung, Erpressung und Verrat von jeder Seite … und die Würfel des Schicksals fallen wieder neu.


Stil und Sprache
Spannend, direkt an den vorherigen Band anschließend, beginnt das Buch erst mit drei Handlungssträngen, die sich schon nach kurzer Zeit auf zwei parallel laufende Hauptgeschichten reduzieren. Royce und Hadrian, ihre Reise auf der Smaragdsturm und ihre weitere Suche nach Merrick Marius bilden den einen dicken Handlungsstrang, Modina, Amilia und Arista den zweiten.

Wie auch die anderen Bände ist der Roman in der 3. Person gehalten und man entdeckt viele Figuren aus den vorherigen Büchern der Reihe.
Die Figuren wirken lebendig und da der Leser sie recht nahe durch die Geschichte begleitet, entdeckt er auch nach und nach den Grund für ihr Handeln. Das Umfeld in dem sich Hadrian und Royce bewegen ist nicht einfach und besonders die Zeit, die die Beiden auf der Smaragdsturm verbringen, sowie die Probleme, denen sich zwei absolute Landratten auf einem Segelschiff stellen müssen, wurden gut nachvollziehbar und sehr lebhaft beschrieben.
Das sieht man besonders bei Royces und Hadrians Tätigkeiten als Matrose bzw. Koch. Die Schwierigkeiten, denen sie sich durch die unbekannte Tätigkeiten, Bräuche und die herausfordernde Umgebung stellen müssen, wurden ebenso anschaulich dargestellt, wie das harte Leben auf Deck und die Dynamik unter den Seeleuten. Auch die immer gefährlichen Entscheidungen entweder blind einem unsinnigen Befehl zu folgen, der ein sicheres Unglück zur Folge hätte, oder sich der Befehlsverweigerung schuldig zu machen und gegebenenfalls eine schlimme Strafe zu erwarten, dafür aber etliche Leben zu retten. Der arrogante und grausame Inquisitor, der ebenfalls zu den Reisenden gehört, macht das Leben an Bord nicht leichter.
Auch ihre spätere Reise durch den Urwald und die dortigen Herausforderungen durch die Natur und die Einwohner machen ihnen das Leben nicht leichter, vor allem da sie nicht alleine unterwegs sind.

Doch auch die Imperatorin Modina hat es nicht leicht. Die Gouvernante der Imperatorin, Amilia, die eigentlich nur das Beste für ihre Schutzbefohlene möchte, weiß – ebenso wie Modina –nichts von den Intrigen, die hinter ihrem Rücken gesponnen werden. Und als dann auch noch Arista dazukommt, wir die Sache noch viel spannender.
Auch hier, in diesem zweiten Handlungsstrang, hat der Autor die aktuelle Situation zu Beginn des Buches und die unaufhaltsame Weiterentwicklung der weitgesponnenen Intrige sehr gut in Worte gefasst. Er führt seine Leser durch Modinas ödes Leben, das sie unter Saldurs Befehl fristet, beschreibt die Festung in der sie lebt und zeigt die heikle Lage, in der sich die junge Frau befindet, die sich unaufhaltsam immer mehr zuspitzt.


Figuren
Hadrian hätte die Reise auch alleine angetreten, doch Royces Freundin Gwen schickt ihn mit seinem Freund los, um ihren Auftrag zu erfüllen. Royce hat so seine Schwierigkeiten mit der Seekrankheit, die ihm in der ersten Zeit das Leben an Bord zur Hölle macht. Die Beiden ahnen nicht, dass sie Teil einer großen Intrige sind, deren Auswirkungen sich erst gegen Ende des Buches zeigen.
Modina, die Imperatorin, tänzelt über den Grad zwischen Leben und Tod. Einerseits sieht sie keinen Grund ihr schreckliches Leben weiterzuleben, in dem sie von den Regenten für entbehrlich und dumm gehalten und in Gefangenschaft gehalten wird, andererseits fühlt sie sich für das Wohl Amilias, der einzigen Freundin, die sich um sie kümmert und sorgt, verantwortlich. Auch Modina ist Teil einer Verschwörung, ohne dass sie es ahnt.
Arista sucht - ebenso wie Hadrian und Royce - den Thronfolger. Sie geht die Sache völlig anders an und bringt sich mitsamt ihrer besonderen Kräfte nicht nur einmal in eine sehr heikle und gefährliche Lage.  

Alle wichtigen Personen, egal ob Haupt- oder Nebenfiguren, wurden mit glaubwürdigen Gründen für ihre Handlungsweise versehen, so dass sich ihre – durch die persönlichen Erlebnisse und Wendungen der Geschichte begründete - Situation und unweigerliche Weiterentwicklung gut nachvollziehen lässt.  


Aufmachung des Buches
Die Covergestaltung des broschierten Buches passt hervorragend zur Geschichte, der Text auf der Rückseite macht ebenso neugierig, wie die - etwas genauere - Inhaltsbeschreibung auf der vorderen Innenklappe des Buches. Der Roman ist in 26 nummerierte, mit zusammenfassenden Überschriften versehene Kapitel aufgeteilt. Ein kleiner Hook am Ende der Geschichte macht neugierig auf die Fortsetzung. Es folgen ein Länder- und ein Götterverzeichnis der Welt Elan und eine doppelseitige, detaillierte Karte der Schauplätze im Roman.  Auf den letzten Seiten werden mit „Skargat“ von Daniel Illger, „Das eherne Buch“ von Christian von Aster, „Der Räubebräutigam“ von Eudora Weltly und „Der Name des Windes“ von Patrick Rothfuss weitere Romane des Verlags vorgestellt


Fazit
Eine spannende, grandios gelungene Fortsetzung der vorherigen Bücher mit dem Neugierbonus auf den Folgeband. Ein Highlight für alle Fantasyfreunde und ein absolutes „MUSS“ für Riyria Fans. Absolut empfehlenswert! Für den optimalen Lesegenuss wäre es allerdings besonders vorteilhaft, auch die Vorgängerbände gelesen zu haben.


4 5 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Thron von Melengar
Band 2: Der Turm von Avempartha
Band 3: Der Aufstieg Nyphrons