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++Um in ein mächtiges Terrornetzwerk vorzudringen, setzt Geheimagent und Kunstrestaurator Gabriel Allon einen besonderen Köder ein: Mit Hilfe eines unbekannten Gemäldes von van Gogh und einer jungen attraktiven Kunstexpertin verschafft er sich Zutritt in den Kreis um den saudiarabischen Kunstsammler Aziz al-Bakari. Der Milliardär finanziert ein kaltblütiges Vorhaben, das nicht nur ganz Europa, sondern die gesamte westliche Welt in ihren Grundfesten zu erschüttern droht.

 

Das Terrornetz 

Originaltitel: The Messenger
Autor: Daniel Silva
Übersetzer: Wulf Bergner
Verlag: Piper
Erschienen: 08/2008
ISBN: 978-3-492-05069-2
Seitenzahl: 423 Seiten

 


Die Grundidee der Handlung
Gabriel Allon soll einen mächtigen Terrorring zerschlagen, doch dafür ist es notwendig, dass er wieder in die Öffentlichkeit tritt. Doch seit einem schiefgelaufenen Einsatz wird er gesucht und eine seiner benutzten Identitäten ist unbrauchbar geworden. Und dennoch erklärt er sich bereit, als ein Mentor ihn bittet, den Auftrag anzunehmen. Beide ahnen nicht, wie gefährlich die Lage wirklich ist. Erst als der Vatikan von mehreren Explosionen erschüttert wird und sie einen der Drahtzieher ausfindig machen können, wird das eigentliche Bild sichtbar – und Gabriel klar, worum es wirklich geht.

Klar und mit einer unglaublichen Präzision hat Daniel Silva diesen Agententhriller verfasst.


Stil und Sprache
Ein unabhängiger Erzähler entführt den Leser in eine Handlung, die sich von London über Tel Aviv bis in die Karibik erstreckt und eine Welt präsentiert, die ungemein an James Bond und den MI5 erinnert. Allerdings nicht damit vergleichbar ist. Gabriel Allon ist ein ganz anderer Typ als James Bond. Seine Art zu denken, die Dinge zu handhaben und sich in der Welt zu bewegen unterscheidet sich vollkommen von der des wohl berühmtesten Agenten der Welt.

Gleich zu Anfang wird einer Figur das Leben genommen und von da an bewegt sich der Leser auf einer Reise, wo nicht nur der Islam eine große Rolle spielt, sondern auch wirkliche Macht und Geld. Ein Wohltäter und einer der reichsten Männer der Welt ist gleichzeitig auch einer der gefährlichsten und der Leser wird schon früh in Hintergrundinformationen eingeweiht, die die Doppeldeutigkeit der Lage und die Doppelmoral einiger Menschen nur allzu deutlich macht.

Daniel Silvas Schreibstil ist mal sehr detailliert und im nächsten Moment so kurz und fast schon abgehackt, dass sich dadurch ein wunderbarer Spannungsbogen aufbaut. Mal schnelle und mal langsamere Szenenwechsel tragen ebenso dazu bei, dass der Leser bis zum Ende dran bleibt und Stück für Stück die Zusammenhänge immer klarer vor Augen sieht.


Figuren
Reichtum, Macht und politische Ränkespielchen bewegen die Charaktere in diesem Thriller. Der Autor zeigt schonungslos die Doppelmoral und wie sich unter dem Deckmantel von Geld und Macht noch ganz andere Dinge bewegen lassen. Und wieso so manchem Politiker die Hände im wahrsten Sinne des Wortes gebunden sind. Dabei werden menschliche Abgründe, durch Geld anerzogenes Selbstbewusstsein und auch die Vorsicht und Ängste gezeigt, die mit zu viel Macht einher kommen. Zwei total unterschiedliche Lebenskulturen treffen aufeinander und der Autor macht mehr als klar, dass was für den einen normal und Alltag ist, für den anderen es nicht auch sein muss.

Gabriel Allon ist ein Weltklasse-Restaurator, der die berühmtesten und schönsten Werke schon unter seinen Händen hatte und dennoch für die Welt ein Schurke ist. Doch im Grunde ist ihm das egal, solange es nur bedeutet, dass die Welt einen Killer weniger vorzuweisen hat. Allon ist ein zurückhaltender, eher unscheinbarer Mann, wären da nicht seine unglaublich grünen Augen. Sie sind es, die ihn dem Leser in einer Szene zu erkennen geben, obwohl da mit keinem Wort erwähnt wird, das es sich um ihn handelt.


Aufmachung des Buches
Das Buch ist schwarz gebunden und mit einem Schutzumschlag und einem farblich passenden Leseband versehen. Das Motiv soll wohl das Dach einer Kuppel darstellen. Einige helle Fetzen oder Scherben sind in der Mitte abgebildet. Streicht man leicht darüber, merkt man, dass diese etwas erhaben sind. Blau, Weiß und dunkle Schattierungen beherrschen die Farbgebung. Nicht sonderlich ansprechend in meinen Augen. Da war es mehr die Inhaltsangabe auf der Rückseite, die mich angesprochen hat.


Fazit
Ein sehr unterhaltsamer Thriller, der sich mit den Gegensätzen zweier Religionen und Welten befasst und dabei nicht an Spannung nachlässt. Allerdings empfehle ich, die Reihe von Beginn an in Folge zu lesen, da das Gesamtbild dadurch runder wird. Man kann den Thriller aber auch als Einzeltitel lesen.

 

4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Der Auftraggeber
Band 2: Der Engländer
Band 3: Die Loge
Band 4: Der Zeuge
Band 5: Der Schläfer

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