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Eigentlich hat Lucille Wichtigeres zu tun, als sich ausgerechnet in den vergebenen Zwillingsbruder ihrer besten Freundin zu verlieben. In ihrer Familie ist sie die Einzige, die die Dinge in die Hand nimmt: Geld verdienen, Rechnungen bezahlen, sich um ihre kleine Schwester kümmern. Da bleibt keine Zeit für große Gefühle. Aber wer kann sich schon wehren, wenn die wahre Liebe vor der Tür steht. Denn gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance.

 

Gegen das Glueck hat 

Originaltitel: This Raging Light
Autor: Estelle Laure
Übersetzer: Sophie Zeitz
Verlag: KJB
Erschienen: März 2016
ISBN: 978-3737353267
Seitenzahl: 254 Seiten


Die Grundidee der Handlung
Die Sommerferien sind zu Ende und Lucille hat jede Menge Probleme. Ihr Vater ist nach einem katastrophalen Zwischenfall, über den immer noch alle Leute reden, verschwunden und ihre Mutter ist nun auch noch weg. Irgendwie muss Lucille es schaffen die Rechnungen zu bezahlen, ihre kleine Schwester ordentlich zur Schule zu schicken und selbst passable Noten zu erreichen, damit niemandem auffällt, dass ihre Eltern weg sind. Alles scheint den Bach runter zu gehen und nun hat Lucille sich auch noch ausgerechnet in den Bruder ihrer besten Freundin verliebt …

Estelle Laure zeichnet in „Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance“ eine bewegende Familiengeschichte, in der eine Jugendliche verzweifelt um den kleinen Rest ihrer Familie kämpft und versucht, diesen gegen alle Wahrscheinlichkeit nicht auch noch zu verlieren. An der einen oder anderen Stelle vielleicht nicht hundertprozentig realistisch, aber nichtsdestotrotz sehr bewegend.


Stil und Sprache
Passend zum Jugendbuch-Genre hat Estelle Laure ihre Protagonistin Lucille als Ich-Erzählerin ausgewählt. Der Schreibstil von Estelle Laure passt gut zu ihrer Protagonistin, die genau zwischen dem Erwachsensein und der Kindheit steckt. Die Verzweiflung von Lucille ist ebenso spürbar wie die Wut auf ihre Eltern. Durch diese Erzählperspektive entsteht von Beginn an die benötigte Nähe zwischen Leser und Geschichte, sodass das Schicksal von Lucille und ihrer Schwester sofort berührt. Das ist vor allem deswegen gut, weil die Spannung ein wenig auf sich warten lässt. Zwar ist die Ausgangssituation höchst dramatisch, aber danach tröpfelt die Handlung erst mal ein bisschen vor sich hin. Man lernt die Protagonistin und ihr Umfeld besser kennen, aber erst nach und nach spitzt sich die Situation wirklich zu. Zwischendurch beleuchten immer mal wieder kurze Rückblicke, wie es überhaupt zu der Situation kam. Sie wurden gut eingefügt, sodass sie nicht zu viel Spannung rausnehmen.

Ich war überrascht, wie negativ die Stimmung größtenteils war –  das hatte ich bei dem bunten Cover nicht erwartet. Aber die Autorin trifft den richtigen Ton, sodass die düstere Situation dramatisch-spannend wirkt und nicht zu deprimierend. Bei dem Titel kam das glückliche Ende dann nicht wirklich überraschend, aber ich fand es gut getroffen, weil sich nicht wie durch Zauberhand alle Probleme lösen. Stattdessen bleibt es realistisch und wird nicht zu kitschig. Dadurch kommt das Buch zu einem befriedigenden Ende und man klappt es am Schluss lächelnd und zufrieden zu.


Figuren
Anfangs sieht es so aus, als würde der Roman sich ausschließlich um Lucille drehen. Sie ist die Protagonistin und Ich-Erzählerin und entsprechend lernen wir sie am besten kennen. Bis vor kurzem war ihre größte Sorge, noch eine der aktuellen Klatschgeschichten zu verpassen und wie sie wohl auf ihren Schwarm wirkt, doch dann zwingt eine Reihe von Ereignissen sie, sofort erwachsen zu werden. Nun versucht sie, sich und ihre kleine Schwester alleine durchzubringen und droht langsam daran zu zerbrechen. Gerade weil sie dabei auch mal die Beherrschung verliert und Fehler macht, wirkt sie sehr realistisch und lebensnah.

Nach und nach nimmt man jedoch auch die Nebenfiguren deutlicher wahr – im gleichen Maß wie Lucille erkennt, dass sie doch nicht völlig alleine ist. Die Nebencharaktere wirken zwar ein wenig exzentrisch und für den einen oder anderen hätte ich mir ein paar mehr Hintergründe gewünscht, aber im Großen und Ganzen ist der Autorin eine sehr interessante Truppe gelungen. Die eine oder andere Überraschung wartet dadurch noch auf die Protagonistin und die vielseitigen Charaktere machen mit den Reiz des Romans aus.


Aufmachung des Buches
Das Cover von „Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance“ wird vollkommen vom Titel eingenommen, lediglich der Autorenname und der Verlag sind zusätzlich noch abgebildet. Durch die bunte Farbe zwischen den Buchstaben generiert der Titel Aufmerksamkeit, durch die kleinen Zeichnungen wird er interessant und da die gewählten Farben sogar im Roman eine Bedeutung haben, gefällt das Cover mir sehr gut. Mir lag zur Rezension nicht die finale Version vor, laut Verlagsangabe wird das Buch jedoch als Hardcover mit Schutzumschlag erscheinen, was der schönen Geschichte einen ebenso ansprechenden Rahmen verleiht.


Fazit
Trotz kleinerer Schwächen ist Estelle Laure mit „Gegen das Glück hat das Schicksal keine Chance“ ein schönes Jugendbuch gelungen, das mit einer starken Protagonistin und ihren überraschenden Begleitern überzeugt.


3 5 Sterne


Hinweise
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