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Eine Liebe, geschrieben in Blut und Verrat, gelebt in der Hölle.

Destiny Lazar ist noch ein Kind, als sie Joaquín Perez das erste Mal begegnet. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege, und mit jeder Begegnung wird mehr und mehr klar: Destiny und Joaquín sind füreinander bestimmt.
Wann immer sie zusammen sind, verlieren Vergangenheit und Zukunft ihre Bedeutung. Ein Leben, bestimmt von den zwielichtigen Geschäften ihres Vaters und der ausweglosen Abhängigkeit, in die sich Joaquín begeben hat - bis sich ihre Gegenwart in den Kämpfen der Mixed-Martial-Arts Undergroundtour entscheidet.

Dies ist eine Liebesgeschichte. Romeo und Julia auf Amphetaminen. Mit fingerlosen Kampfhandschuhen. In einem Käfig. Ohne Ausweg.

 

Forbidden Destiny 

Autor: Kim Henry
Verlag: Sieben Verlag
Erschienen: November 2015
ISBN: 978-3-864435-54-6
Seitenzahl: 326 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Destiny und Joaquín leben in zwei unterschiedlichen Welten – er kommt aus einer armen Gegend in Mexiko, sie ist behütet in Amerika aufgewachsen. Doch kaum treffen beide zum ersten Mal aufeinander ist es klar: sie gehören zusammen. Doch Joaquín ist in den Augen Destinys Vater nur Abschaum und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich mit illegalen Geschäften über Wasser zu halten, was dazu führt, dass er in die Welt des Mixed-Martial-Arts im Untergrund abtaucht. Kann das gut gehen?

Das Autorenduo Kim Henry kreiert mit ihrem neuen Roman eine Geschichte, die an Romeo und Julia erinnert, nur brutaler, schonugsloser. Durch ihr Setting, verlegt nach Amerika, mit dem Aufeinandertreffen von Puerto Ricanern und Mexikanern, wird erneut eine Spannung erzeugt, die den Leser nicht loslässt.


Stil und Sprache
Dass Duo schreibt in wechselnden Perspektiven, doch stets in der ersten Person Präteteritum. Dadurch, dass zwischen Destiny und Joaquín hin- und hergesprungen wird, wird es dem Leser ermöglicht, sich in beide Gefühls- und Gedankenwelten einzufühlen. Die Nähe zu den Figuren lässt den Leser schnell Sympathie für sie empfinden, man merkt ihre angespannte Lage. Besonders Joaquíns Leben ist durchzogen von Gewalt und Brutalität, wohingegen Destinys Leben unberührt und fast schon märchenhaft ist. Doch diese Fassade bröckelt langsam, als sie sich Joaqußin nähert und Destinys Vater, Reynaldo, immer mehr sein wahres Gesicht durchblicken lässt und sie begreift, womit ihr Vater Geschäfte macht, woher das Geld kommt, das ihr das Leben – zwar geführt wie in einem Käfig – versüßt. Die Erkenntnis trifft Destiny wie ein Schlag und im Laufe der Geschichte fängt sie an, an ihren Grundfesten zu zweifeln. Sie ist sich nicht mehr sicher, wem sie trauen kann.

Die Spannung wird neben der scheinbar aussichtslosen Liebe zwischen Joaquín und Destiny zusätzlich durch die Mixed-Martial-Arts-Kämpfe getragen. Mit Brutalität, Schonugslosigkeit und einer enormen Menge an Testosteron werden die Kämpfe präsentiert. Man ist zwar als Leser nicht extrem angetan von den Kämpfen, die teilweise bis auf den Tod ausgetragen werden, dennoch kann man sich der Energie dieser Darstellungen nicht entziehen. Die Autorinnen wissen, wie sie die Spannung hochhalten, wie detailliert sie beschreiben müssen, damit sich dem Leser die Kulisse gedanklich aufbaut. Man kann regelrecht fühlen, fast schon schmecken, wie es in den unterirdischen Hallen zugeht, was der Reiz dieser illegalen Kämpfe ist, in dem es um Geld, Macht und Anerkennung geht. Die nackte, raue Männlichkeit, die dabei auch Joaquín zeigt, ist für die Masse süchtigmachend wie eine Droge. Man kann sich den Irrsinn, den Wahnsinn, der in solchen Situationen eskaliert, bildlich vorstellen. Zugleich ist es aber auch Joaquíns Ehrgeiz, der ihn für den Leser interessant macht. Neben den detaillierten Beschreibungen wird der Roman durch sprachliche Einschübe des Spanischen ergänzt, was die gesamte Kulisse nochmal plastischer macht und somit auch gewissermaßen exotisch wirken lässt.


Figuren
Destiny, Heldin des Romans, ist eine wahre puerto-ricanische Schönheit mit olivfarbener Haut und langen, dunklen Haaren. Mit einer kurvenreichen Figur ist sie Traum vieler Männer, mit einem Gesicht und Lippen zum Küssen. Ihre Naivität zu Beginn des Bandes wird schnell zerstört, bald muss sie erkennen, in was für einer Welt sie lebt, in was für Geschäfte ihr Vater verwickelt ist. Doch aufgewachsen in behüteter Atmosphäre, will sie nicht glauben, was Joaquín ihr über ihren Vater sagt, als dieser ihn verraten hat.

Joaquín, kurz Chimo, ist ein armer Mexikaner, der in die Vereinigten Staaten geflohen ist, um für sich und seine Schwester in der Heimat eine Greencard zu besorgen. Sein Vorhaben wird vereitelt und so sieht Chimo der Entscheidung entgegen, in illegale Geschäfte einzusteigen oder ausgewiesen zu werden. Seine Verzweiflung, für sich und seine Schwester zu sorgen, bringt ihn dazu, dass er in Reynaldos Finger gerät und für den die Drecksarbeit verrichtet. Optisch ist Chimo ein attraktiver junger Mann, den man in verschiedenen Altersstufen präsentiert bekommt. Sein erstes Aufeinandertreffen mit Destiny ist mit circa sechzehn, als sie elf war. Danach folgt ein Aufeinandertreffen mit neunzehn, bei dem Destiny sich seiner Anziehung auch in sexueller Hinsicht kaum noch entziehen kann. Chimos Haare sind schwarz und schulterlang, seine Muskeln heben sich unter dem engen Shirt deutlich ab und dazu ein ernstes Gesicht  - all das nimmt Destiny und auch den Leser für ihn ein. Daneben ist er auch charakterlich ein sehr loyaler Mensch. So ist sein Haupfbeweggrund die Rettung seiner Schwester, für die er allein und ohne finanzielle Mittel in die USA reist, um für ein sorgenfreies Leben zu sorgen. Doch auch in Bezug auf  Destiny entwickjelt er schnell einen Beschützerinstinkt, der nicht nur was mit seinem Verlangen nach ihr zu tun hat.

Weitere Figuren, die eher auf der Seite von Destiny und Chimo stehen sind Hector, Destinys Bruder und ihre Schulfreundin Janice. Obwohl man merkt, dass beide Figuren sich um Destiny sorgen und auch Hector freundschaftliche Gefühle für Chimo hegt, sind beide in Teilen ebenso innerlich zerrüttet wie jede andere Figur. Hector ist zwischen seiner Familienpflicht und Loyalität gegenüber Chimo hin- und hergerissen, sein starker Beschützerinstinkt, seine Schwester vor Leid zu bewahren sorgt dafür, dass er oft nicht rational handelt, was wiederum Chimo zur Weißglut bringt. Und auch Janice hat ihre Probleme mit einer drogenensüchtigen Mutter und kompensiert das mit wilden Feiern und einem ausgeprägtem Sexualsinn.

Reynaldo, als Antagonist, ist das Familienoberhaupt der Lazarfamilie und hat sich mithilfe von illegal beschafften Geldern über moralisch verwerfliche Geschäfte Ruhm und Reichtum aufgebaut. Seine schonungslose Art macht nicht bei seinen Familienmitgliedern halt. So ist das Verhältnis zwischen ihm und Destinys Mutter kein herzliches und auch Hector und Destiny benutzt er nur für seine Zwecke. Dass besonders Chimo ihm ein Dorn im Auge ist, lässt ihn noch brutaler einschreiten, als er merkt, was beide füreinander empfinden. Vor nichts zurückschreckend will er schließlich seine Tochter mit Chimos Erzfeind verheiraten. Diese Skrupellosigkeit gepaart mit schierer Arroganz und enormen Selbstbewusstsein sind es, die ihn so unblaublich unsympathisch machen. Durch diese Figurenvielfalt gelingt es den Autorinnen, dass man mit den einen Figuren mitfiedert und hofft. Anderen wünscht man, dass sie ihre gerechte Strafe erhalten.  


Aufmachung des Buches
Auf dem Cover ist ein Mann in Kapuzenpulli abgebildet, auf seiner Schulter prangt ein Tattoo, die definierten Muskeln sind unter dem geöffneten Hoody zu sehen, das Gesicht, bis auf die untere Mundpartie nicht, was einen enormen Sogeffekt hat. Die rote Schrift als Kontrast zu der schwarz-grauen Illustration hebt sich wunderbar ab. Zudem ist der Titel des Buches doppeldeutig, da die Hauptfigur der Serie den Namen Destiny trägt. Das schmucklose Cover passt gut zu dem Inhalt des Buches und ist auf das minimalste reduziert. Das Buch enthält ein kurzes Nachwort der Autorinnen, ansonsten sind keine Extras enthalten. Verkauft wird der Roman in großformatigem Softcovereinband.


Fazit
Der neuste Roman von Kim Henry beweißt, dass sie es schaffen, ihr Setting nach Amerika zu legen und ihm dabei eine gewisse Exotik zu geben, in dem die Rivalität zwischen einer puerto-ricanischen Familie und einem armen Mexikanerjungen dargestellt wird. Dass es dabei wie ein mordernes, brutaleres Romeo und Julia wirkt, ist beabsichtigt. Es bleibt von der ersten bis zur letzten Seite spannend.


4 Sterne


Hinweise
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