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Du wirst dir wünschen, es wäre nur ein Film.

Ein anonymer Anruf führt Kommissar Georg Stadler zu einem merkwürdigen Tatort: In einem leerstehenden Fabrikgebäude entdeckt er eine Blutlache, daneben einen zersprungenen Spiegel und ein Rasiermesser. An die Wand hat jemand einen seltsamen Code gesprayt. Wenige Tage später wird in einem Hotelzimmer eine Leiche gefunden, wieder wirkt der Tatort inszeniert. Wie eine Filmkulisse. Geht es um Snuff-Videos? Stadler bittet Liz Montario, Spezialistin für Täterbotschaften, um Hilfe. Noch bevor sie auf eine Spur stoßen, gerät Stadler selbst in den Fokus der Ermittlungen …

 

Ich sehe was und das ist tot 

Autor: Karen Sander
Verlag: rowohlt
Erschienen: 10/2015
ISBN: 978-3499269929
Seitenzahl: 416 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
…geht weit über das hinaus, was der Rückentext andeutet. Georg Stadler kommt gar nicht wirklich dazu, in dem Fall zu ermitteln, ist er doch plötzlich Hauptverdächtiger in einem Mordfall. Ehe er sich versieht, ist er auf der Flucht und auf sich allein gestellt, denn wem kann er trauen? Seine Kollegen versuchen gleichzeitig, auch ohne ihn die Mordserie aufzuklären, denn der Killer ist noch nicht fertig…

Eigentlich mag ich solche Szenarien nicht besonders, in denen ein Unschuldiger verfolgt und verleumdet wird und dann das ganze Buch hindurch auf der Flucht vor allen ist. Allerdings hat Karen Sander den Dreh gut hinbekommen und eine geschickte Verknüpfung  geschaffen zwischen dem eigentlichen Fall und der Geschichte um Georg Stadler und seine Flucht. Alles in allem passt die Geschichte sehr gut in den Kontext der vorherigen Bände.


Stil und Sprache
Alles beginnt mit einem Prolog, der scheinbar nicht zur Geschichte passen will: Im amerikanischen Maryland muss ein kleines Mädchen den Mord an ihrer Mutter mitansehen. Dann geht es wie gewohnt in Düsseldorf los mit der Entdeckung eines makabren Tatorts und ab da überschlagen sich die Ereignisse. Passend dazu wählt Karen Sander erneut einen flüssigen, leicht zu lesenden Schreibstil, der dafür sorgt, dass man das Buch zwischendurch nur schwer zur Seite legen kann. Kurze Kapitel mit schnellen Perspektivwechseln sorgen ebenfalls dafür, dass die Spannung nicht nachlässt. Erzählt werden die zwei parallel laufenden Fälle aus unterschiedlichen Blickwinkeln, es kommen sowohl Georg Stadler als auch Profilerin Liz Montario und Stadlers frühere Partnerin Birgit Clarenberg sowie einige andere Beteiligten zu Wort.

Wäre Ich sehe was, und das ist tot nicht an einigen Stellen ziemlich blutrünstig und außerdem ein Kinofilm, so würde die Geschichte durchaus als „Popcorn-Kino“ durchgehen: Unterhaltsam, spannend und für ein paar Stunden auf der heimischen Couch bestens geeignet. Allzu zarte Gemüter könnten das allerdings etwas anders sehen.


Figuren
Georg Stadler geht auf die 50 zu, ist der Starermittler des KK11 in Düsseldorf und mal wieder (oder immer noch) Single. Allerdings ist er manchen Kollegen etwas zu direkt und eckt so immer wieder an. Als er unter Mordverdacht gerät, handelt er zunächst impulsiv, dann aber sehr strukturiert und planvoll. Insgesamt ein sehr sympathischer Mensch, dieser Georg Stadler, voller Ecken und Kanten, kein Tausendsassa, sondern sehr menschlich und normal. Auch Liz Montario kennt der Leser dieser Reihe bereits aus den vorherigen Bänden, sie ist Profilerin und lebt eigentlich in England. Für ein Projekt ist sie aber gerade in Düsseldorf und so zieht Georg Stadler sie hinzu, als der erste Verdacht auf einen Serientäter hindeutet. Liz wirkt ebenfalls sehr menschlich, trotz ihrer großen Professionalität im Umgang mit Straftätern ist sie im privaten Bereich oft unsicher und voller Zweifel, was sie äußerst sympathisch wirken lässt.

Auch die Nebenfiguren sind teilweise bekannt, Stadlers Kollegen Birgit Clarenberg und Miguel Rodriguez zum Beispiel, andere kommen neu hinzu. Alle gemeinsam haben sie, dass sie einen authentischen, gut ausgearbeiteten Eindruck machen. Daumen hoch!


Aufmachung des Buches
Der Reihencharakter zeigt sich deutlich im Cover des Taschenbuchs, dieses zeigt ein blutiges Messer, dass von einer wie genäht wirkenden Schnur an einem Stück Papier festgehalten wird. Innen gibt es nach einem Prolog teilweise sehr kurze Kapitel, die jeweils mit Datum und Uhrzeit überschrieben sind.


Fazit
Karen Sander steigert sich von Band zu Band und legt hier einen spannenden Thriller vor, der neben einem interessanten Serienkiller-Plot auch genügend persönliche Verstrickungen der Protagonisten aufweist, um dem Leser Lust auf mehr davon zu machen.


4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Schwesterlein, komm stirb mit mir
Band 2: Wer nicht hören will, muss sterben

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