Smaller Default Larger

Scott James ist Cop beim Los Angeles Police Department. Eines Nachts kommt es zu einem tragischen Vorfall. Scotts Partnerin Stephanie wird von fünf maskierten Gangstern erschossen, er selbst überlebt schwer verletzt. Elf Wochen später: Scott hat sich erholt, besessen davon, Stephanies Mörder zu finden. Da er noch immer traumatisiert ist, wird Scott zur Hundestaffel versetzt. Als er von Ermittlern des Dezernats für Polizeiinterna vom Dienst suspendiert wird, ahnt er, dass seine Feinde womöglich in den eigenen Reihen zu finden sind. Scott kann niemandem mehr trauen und muss schon bald ums nackte Überleben kämpfen ... 

 

Unter Verdacht 

Originaltitel: Suspect
Autor: Robert Crais
Übersetzer: Jürgen Bürger
Verlag: Heyne
Erschienen: Juni 2015
ISBN: 978-3-453-43767-8
Seitenzahl: 432 Seiten

Hier geht's zur Leseprobe


Die Grundidee der Handlung
Die Inhaltsangabe gibt hier schon einen guten Einblick in die Handlung, sodass ich nicht mehr viel dazu sagen möchte. Was nicht erwähnt wird, ist die erhebliche Beteiligung von Maggie, einer militärisch ausgebildeten deutschen Schäferhündin. Sie begleitet Scott nach seinem Wiedereinstieg in den Polizeiberuf auf Schritt und Tritt.

Ich bin keine Liebhaberin von Hunden, fand aber die Betrachtungsweise von Maggie spannend und gelungen. Und auch sehr aufschlussreich.


Stil und Sprache
Der Roman ist in einen Prolog und vier Hauptteile gegliedert, die jeweils mit einem eingefügten Titelblatt angezeigt werden. Die Kapitelzahlen verlaufen fortlaufend, teilweise ist unter dem Kapitel ein Name aufgeführt, von demjenigen, der das Kapitel aus seiner Sicht präsentiert. Meistens sind dies Scott oder Maggie, wobei Scott einen bedeutend größeren Anteil daran hat. Später kommen kurze Passagen aus Sicht von Nebenfiguren dazu, alle in der dritten Person geschrieben. Die Sichtweise von Scott und Maggie unterscheiden sich erheblich in der Wahrnehmung. Die Denkweise und Emotionen von Maggie entsprechen dem eines intelligenten Hundes – soweit ich das beurteilen kann – und sind sehr überzeugend. Manchmal überschneiden sich die Szenen; wo zuerst die Ereignisse aus Sicht von Scott beschrieben sind, folgen diejenigen Eindrücke von Maggie. Dies ist vor allem bei spannenden und gefährlichen Situationen der Fall.

Der Einstieg in die Handlung ist nicht überaus spannend. Es zeigt die tragischen Schicksale der beiden Protagonisten, wo und wie sie schwer verletzt wurden und wie sie sich in einem neuen Team zusammenraufen. Für den späteren Verlauf nicht unerheblich, aber trotzdem etwas lang. Danach folgen Scotts Ermittlungen, die immer neue Einzelheiten zu Tage fördern, kleine Hinweise, denen er nachgeht. Mal mit wenig Erfolg, mal tritt er eine Lawine los mit dramatischen Folgen. Die Spannung steigt kontinuierlich, die Gefahr wird immer grösser, je näher er der Auflösung kommt. Nach einigen Überraschungen im Mitteilteil kann das Ende an sich vorausgesehen werden. Der Showdown ist dennoch packend und ausgezeichnet gelungen.

Der Schreibstil ist flüssig und wiederspiegelt sehr genau die Emotionen und unterschiedliche Betrachtungsweise der verschiedenen Charaktere. Die Umgebung, die Schauplätze aber auch die Figuren sind dabei bildhaft in Szene gesetzt.


Figuren
Einen Hund als Protagonisten hatte ich bisher noch nicht in einem Thriller. Maggie eröffnet den Prolog und offenbart ihre auf bestimmte Bereiche begrenzte Wahrnehmung, aber auch ihre Intelligenz. Einige Kapitel oder auch gegen Ende nur noch Abschnitte sind aus ihrer Sicht geschrieben, sodass man in das Denken und die Gefühle gut eintauchen kann und versteht, wie sie reagiert.

Scott hat mir ausgezeichnet gefallen. Sein schwieriger Weg zurück in den Polizeidienst und sein ständiger Kampf sind ebenso enthalten wie seine Hartnäckigkeit und Sturheit, das Rätsel zu lösen und die Schuldigen zu finden. Eigentlich ist Scott nicht diensttauglich, verschweigt sowohl das Ausmaß der Schmerzen und den Medikamentenverbrauch als auch die ständig wiederkehrenden Albträume, in denen er die Nacht des Anschlages wieder und wieder durchlebt.

Zahlreiche Nebenfiguren sind enthalten und allen wurden Eigenheiten verliehen, die sie dreidimensional erscheinen lassen. Einige sind unsympathisch, andere verrückte Junkies und dann sind da vor allem die verschiedenen Polizisten – der Mordkommission oder der Hundestaffel.


Aufmachung des Buches
Auf dem Cover des Taschenbuches mit Klappbroschur ist in verschiedenen Grüntönen eine Großstadt von oben zu sehen. Markant in Schwarz ist der Titel darin eingebunden. Die Klappeninnenseiten sind verschiedene Gegenstände der Polizei abgebildet: eine Waffe, Patronen, Handschellen und eine Polizeimarke, teilweise mit Blut verschmiert. Die Rückseite des Buches zeigt einen ähnlichen Ausschnitt der Stadt, doch heller und verschwommen, sodass die einzelnen Gebäude kaum mehr erkennbar sind. Auch hier sticht die Inhaltsangabe durch ihre kontrastreiche dunkle Schrift hervor.


Fazit
„Unter Verdacht“ ist ein spannender Thriller vermischt mit dem Schicksal zweier starker Protagonisten, dem Polizisten Scott und der Schäferhündin Maggie. Stück für Stück wird das Puzzle gelöst. Wer gerne auf Schnitzeljagd geht und Tiere mag, wird den Thriller in vollen Zügen genießen können.


4 Sterne


Hinweise
Dieses Buch kaufen bei: amazon.de oder deinem Buchhändler vor Ort

Facebook-Seite

FB

Partnerprogramm

amazon

Mit einem Einkauf bei amazon über diesen Banner und die Links in unseren Rezensionen unterstützt du unsere Arbeit an der Leser-Welt. Vielen Dank dafür!

Für deinen Blog:

BlogLogo