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Der Wind und das Wasser, das sind die großen Leidenschaften in Allys Leben, die sie zu ihrem Beruf gemacht hat: Sie ist Seglerin und hat bei manch riskanter Regatta auf den Meeren der Welt ihren Mut unter Beweis gestellt. Eines Tages aber stirbt völlig überraschend ihr geliebter Vater Pa Salt, und Ally reist zu dem Familiensitz am Genfer See. Wie auch ihre fünf Schwestern wurde sie als kleines Mädchen von Pa Salt adoptiert und kennt ihre wahren Wurzeln nicht. Ihr Vater hinterlässt ihr aber einen rätselhaften Hinweis auf ihre Vorgeschichte – die Biographie eines norwegischen Komponisten aus dem 19. Jahrhundert, in dessen Leben die junge Sängerin Anna Landvik eine schicksalhafte Rolle spielte. Allys Neugier ist geweckt, und sie begibt sich auf Spurensuche in das raue Land im Norden. Sofort ist sie zutiefst fasziniert von der wilden Schönheit der Landschaft, aber auch von der betörenden Welt der Musik, die sich ihr dort eröffnet. Und als sie schließlich dem Violonisten Thom begegnet, der ihr auf unerklärliche Weise vertraut ist, fängt sie an zu ahnen, dass ihre jugendliche Liebe zur Musik kein Zufall war ...

 

Die Sturmschwester 

Originaltitel: The Storm Sister
Autor: Lucinda Riley
Übersetzer: Sonja Hauser
Verlag: Goldmann
Erschienen: November 2015
ISBN: 978-3442313952
Seitenzahl: 576 Seiten

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Die Grundidee der Handlung
Der ausführlichen obenstehenden Verlagszusammenfassung gibt es nichts mehr hinzuzufügen, denn sie bietet einen guten Einblick in den zweiten Roman der Sieben Schwestern Reihe von Lucinda Riley. Wie im ersten Teil widmet die Autorin den Band einer der Schwestern und zeigt ihr Schicksal auf der Suche nach den eigenen Wurzeln. Wir stoßen also auf ein paar bekannte Figuren und den gewohnten Mix aus Gegenwart und Vergangenheit. Ein weiteres Mal gelingt der Autorin dabei eine spannende, interessante Mischung.


Stil und Sprache
Nachdem der erste Band sich um die älteste der sieben Schwestern, Maia, drehte, erzählt diesmal Ally ihre Geschichte. Wie gewohnt wird dabei die Gegenwart in der ersten Person aus Allys Sicht geschildert, die Vergangenheit in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven, hauptsächlich der von Anna Landvik. Wie schon beim ersten Band fiel mir der Einstieg erstaunlich schwer. Das lag zum einen daran, dass ich auch diesmal nur schwer einen Zugang zur Protagonistin finden konnte. Trotz der gewählten Perspektive ging mir ihr Schicksal lange nicht wirklich nah und das Leid, das sie erlebt, wirkte für mich ein wenig konstruiert und unglaubwürdig. Zum anderen lag der schwierige Einstieg aber auch daran, dass das Buch mit einer ziemlich langen Einführung beginnt. Da Maia im ersten Band schon über ihre Schwestern berichtet hat, gibt es unweigerlich einige Wiederholungen,  sodass es lange dauert, bis wirklich Spannung aufkommt.

Insbesondere die Vergangenheitsperspektive ist es, die mit dieser Schwäche wieder versöhnt. Obwohl man durch die Beschreibung in der dritten Person eigentlich eine Form von Distanz wahrnehmen sollte, ging mir Annas Schicksal direkt sehr nah und zog mich in seinen Bann. Zu sehen, wie sie sich zu einer starken, mutigen Frau entwickelt und mit allen Schicksalsschlägen umgeht, war bewegend und hat auch der Gegenwartsperspektive einige neue Reize mitgegeben. Als die beiden Geschichten dann schließlich ineinanderfließen, kann man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen und fiebert bis zum großen, berührenden Finale mit. Trotz einiger vorhersehbarer Entwicklungen gelingt es Lucinda Riley dabei noch das ein oder andere Mal zu überraschen und ein zufriedenstellendes, nicht zu kitschiges Ende zu erreichen.

Zum Schluss gibt es wieder ein kurzes Kapitel aus einer neuen Perspektive, das einen ersten Hinweis darauf gibt, wer im nächsten Band die Protagonistin sein wird. Die Neugierde ist also geweckt.

Der Schreibstil von Lucinda Riley liest sich grundsätzlich leicht und angenehm, konnte mich aber zu Beginn nicht ganz überzeugen. Gerade in den emotionalen Szenen am Anfang baute der Schreibstil für mich eher Distanz als Nähe auf und der ein oder andere Dialog klang sehr hölzern. Dies wird im Laufe des Romans zum Glück deutlich besser und vor allem in der Vergangenheitsperspektive kam es nicht vor. Ob die Probleme am Anfang tatsächlich ein Fehler der Autorin sind oder doch an der Übersetzung liegen, kann ich nicht beurteilen. In jedem Fall erschweren sie zusätzlich den Einstieg in den Roman.


Figuren
Wir kennen Ally bereits aus dem ersten Band, lernen sie aber erst jetzt so richtig kennen. Sie ist leidenschaftliche Seglerin und hat für diesen Beruf ihre musikalischen Ambitionen aufgegeben. Eigentlich will sie gar nicht nach ihrer Vergangenheit forschen, denn sie ist ein sehr gegenwartsorientierter Mensch. Doch dann zieht ihr ein weiterer Schicksalsschlag den Boden unter den Füßen weg und all ihre als sicher geglaubten Pläne sind hinfällig. Da sie nicht weiß, wohin sie gehen soll, macht sie sich schließlich doch auf die Suche nach ihren Wurzeln und findet so nach all dem Verlust wieder ein neues Ziel. Während all dem bleibt sie dem Leser sympathisch und ihr Handeln stets nachvollziehbar. Trotz der Distanz zu Beginn des Romans wünscht man ihr nur das Beste und es ist toll zu sehen, wie sie ihren Weg geht.

Die Protagonistin der Vergangenheitsperspektive, Anna, war mir ebenso sympathisch. Auch sie hat viele Kämpfe zu kämpfen und steht immer wieder kurz vor dem Aufgeben, aber dass sie bis zum Schluss stark ihren Weg geht und sich in dieser schwierigen Zeit nicht unterkriegen lässt, macht sie zu einer bewundernswerten Figur.

Neben den beiden Frauen taucht in Gegenwart und Vergangenheit eine Vielzahl von Nebenfiguren auf. Um nicht zu viel vorweg zu nehmen, möchte ich hier gar nicht zu sehr ins Detail gehen. Nur so viel: auch die Nebenfiguren wurden von der Autorin glaubwürdig ausgearbeitet und sie ergeben ein buntes, realistisches Bild ihrer jeweiligen Zeit. Lediglich die übrigen Schwestern bleiben im Vergleich ein bisschen blass, aber wir haben ja noch einige weitere Bücher um sie besser kennen zu lernen.


Aufmachung des Buches
„Die Sturmschwester“ wurde ebenso wie der erste Band der Reihe in einer sehr schönen gebundenen Ausgabe herausgebracht. Das Covermotiv passt zur Protagonistin und zum Genre. Durch die Glitzerapplikationen ist es zwar ein wenig kitschig, aber fällt so wenigstens auf. Die hochwertige Aufmachung wird durch den Schutzumschlag und das Lesebändchen abgerundet


Fazit
Auch Lucinda Rileys zweiter Roman rund um die sieben Schwestern, „Die Sturmschwester“, hat ein paar Anlaufprobleme. Diese macht die Autorin aber im Laufe des Romans wieder wett, denn hat man den Zugang zum Buch erstmal gefunden, wird man bis zur letzten Seite bestens unterhalten.

 

4 Sterne


Hinweise
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Backlist:
Band 1: Die sieben Schwestern

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